S.Geuder, 23.03.2019

Luca Doganay mit tollem Wettkampf in Bremen

In Bremen fand das traditionelle Bremen-Masters statt.
Es zählt zu den anspruchsvollsten U18 Turnieren in Europa.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass regelmäßig auch Nationen außerhalb von Europa daran teilnehmen.
Dieses Jahr war unter den 22 teilnehmenden Nationen auch eine Delegation aus Brasilien am Start.

Kim-Chi Wiesbaden war mit Luca Doganay, Noel Schmidt und Alex Vyskubov vertreten, die sich bei den Deutschen Meisterschaften für größere Aufgaben empfohlen hatten.

Ihre Gewichtsklassen bis 55 und 60 kg waren dann auch die mit Abstand teilnehmerstärksten Gewichtsklassen mit jeweils 88 und 86 Teilnehmern.
Da muss man schon mal 3-4 Kämpfe in der Hauptrunde gewinnen, will man überhaupt eine Chance auf die Trostrunde später noch haben.
So geschah es dann auch Luca Doganay, der nach einem Freilos in der ersten Runde, anschließend einen Athleten aus Dänemark und Niederlanden jeweils mit Ippon besiegen konnte.
Anschließend traf er auf einen Brasilianer, dem er bis 1 Minute vor Kampfende ebenwürdig war, bevor er sich dem 2 Jahre älteren und erfahreneren Athleten aus Südamerika geschlagen geben musste.
Das sein Gegner kein Schlechter war, zeigte er nachfolgend und zog sicher bis ins Finale ein.
Somit durfte Luca in der Trostrunde noch einmal ran.
Dort traf er auf den letztjährigen Deutschen Meister Drexler aus Osnabrück.
Luca machte einen tollen Kampf und ließ dem Gegner keine Chance, der dann auch bestraft wurde.
Nach der Hälfte des Kampfes kam Luca zu seiner Spezialtechnik im Boden und konnte dabei den Gegner in einen Haltegriff zwingen, - leider hatten die Kampfrichter irgend etwas dagegen und wollten den Haltegriff nicht gelten lassen. Aus diesem Sankaku wäre Drexler nie mehr herausgekommen. Warum er nicht gezählt hat, wissen nur die Kampfrichter und ihre neusten "Interpretationen".
Auf anderen Matten wurde auch Sankaku gewertet und um einiges schlechter angesetzt.
Leider verlor Luca anschließend völlig seine Kampftaktik, trauerte er dieser ungerecht vergebenen Chance hinterher.
Durch unüberlegte Aktionen bekam er dann Strafen, die nicht hätten sein müssen und dann auch noch 1 Sekunde vor Kampfende die 3.Strafe, die gleichzeitig das AUS für Luca bedeuteten.
Das war sehr schade, hätte er sich für diesen tollen Kampf eigentlich belohnen müssen. Auf diesem Niveau muss man jede Sekunde konzentriert bleiben, auch wenn man mit den Kampfrichtern hadert.
So wurden erneut viele Kämpfe nur über Strafen gewonnen, statt mit Techniken. Eine Tendenz, die beängstigend zu beobachten ist.
Gefühlt werden dreimal mehr Strafen ausgesprochen als Wertungen verteilt, - und bestraft wird aktuell jede kleinste Verfehlung.

Das sich jeder Fehler sofort rächt, dass mussten Noel und Alex erfahren, die beide leider nach ihrem ersten Kampf bereits ausschieden.
Mal wieder unter Wert, aber das nutzt nichts, - man muss dieses Niveau annehmen, möchte man hier mal etwas ernten wollen.

Es waren wieder wichtige Erfahrungen, sowohl für die Athleten als auch für uns Trainer.
Wer Deutsche Spitze ist, kann noch lange nicht international mithalten. Das mussten heute so einige Deutsche Meister erfahren.
Um hier mithalten zu wollen, müssen wir unser Training bereits dem internationalem Niveau anpassen und hier liegt noch Einiges vor uns.

Nun wissen wir aber, was wir zu ändern haben, - packen wir es an!!!